Elektroauto Stromkosten berechnen in 2024
In diesem Artikel zeige ich euch, wie ihr für euer Elektroauto Stromkosten berechnen und senken könnt. Wir vergleichen die Strompreise des E-Autos und ermitteln die mögliche Ersparnis im Vergleich zu einem Verbrenner. Jeder kennt die teilweise untertägig stark schwankenden Preise für einen Liter Diesel oder Benzin an den Tankstellen und kann mittels seines Verbrauchs die Kosten des Verbrenners je 100 km ausrechnen. Aber wie verhalten sich die Stromkosten bei einem Elektroauto? Mit welchem Stromverbrauch des E-Autos muss ich rechnen und wie weit komme ich mit einer Kilowattstunde Strom? Diese und weitere Fragen, welche Vorteile das Elektroauto in diesem Zusammenhang hat, möchte ich an Hand einiger Vergleiche nachgehen. Es gibt auch einen Vergleich der Stromkosten mit den öffentlichen Ladesäulen und dem Strom aus der Photovoltaikanlage (PV-Anlage).
Inhaltsverzeichnis
- Elektroauto Strom sparen – Was ist eine Kilowattstunde Strom und was kann ich damit machen?
- Wie lange könnte ich mit dem Akku des E-Autos meinen Haushalt versorgen?
- Wo kann ich mit meinem Elektroauto Autostrom laden?
- Wie werden die Stromkosten eines Elektroautos berechnet?
- Vergleich Elektroauto Stromkosten vs. Kraftstoffkosten Verbrenner
- Wie kann ich die Stromkosten für mein E-Auto senken?
- Vorteil Vergleich der Elektroauto Stromkosten
Elektroauto Strom sparen – Was ist eine Kilowattstunde Strom und was kann ich damit machen?
1 Kilowattstunde (abgekürzt kWh) Strom ist die Menge elektrischer Energie, mit der man Stromgeräte je nach Leistung eine bestimmte Zeit betreiben kann.
Die elektrische Leistung eines Geräts in Kilowatt (kW), ist die in einer Zeitspanne umgesetzte elektrische Energie in Kilowattstunde (kWh) bezogen auf diese Zeitspanne.
Beispiele:
Ein Staubsauger mit einer Leistung von 1 kW (umgerechnet 1.000 Watt) verbraucht in einer Stunde voller Nutzung 1 kWh.
Wenn ich einen älteren Staubsauger mit einer Leistung von 2 kW (2.000 Watt) nutze kann dieser mit 1 kWh nur 0,5 Stunden, also 30 Minuten betrieben werden.
Eine Schuko-Steckdose mit einer Leistung von 2,3 kW lädt 1 kWh mittels eines Notstromladekabels innerhalb von ca. 26 Minuten in euer Elektroauto.
Wallboxen mit einer Leistung von 11 kW bzw. 22 kW benötigen für 1 kWh ca. 5 Minuten und 30 Sekunden bzw. 2 Minuten und 45 Sekunden.
Das Elektroauto fährt mit einer 1 kWh Strom eine Strecke von ca. 5 km unter der Annahme eines Durchschnittsverbrauchs von 20 kWh je 100 km.
Ein Elektroauto mit einer Jahreskilometerfahrleistung von 10.000 km verbraucht 2.000 kWh Strom unter der Annahme eines Durchschnittsverbrauchs von 20 kWh je 100 km.
Wie lange könnte ich mit dem Akku des E-Autos meinen Haushalt versorgen?
Da die Akkugrößen der Elektroautos der verschiedenen Hersteller und Modelle unterschiedlich sind, nehmen wir eine Größe von 50 kWh an.
Wenn dein Haushalt im Jahr 4.000 kWh Strom verbraucht, sind das unter der Annahme, dass ihr jeden Tag die gleiche Menge Strom verbraucht ca. 10,96 kWh Strom pro Tag.
Rechnung: 4.000 kWh / 365 Anzahl Tage im Jahr = ca. 10,96 kWh Strom pro Tag
Also könntet ihr mit der oben angenommen Akkugröße euren Haushalt 4,5 Tage oder 108 Stunden versorgen.
Rechnung: 50 kWh / 10,96 kWh = ca. 4,5 Tage.
Wenn euer Haushalt nur 2.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, könnte der angenommen Akku ganze 9 Tage den Strom bereitstellen.
Wo kann ich mit meinem Elektroauto Autostrom laden?
1) Laden an öffentlichen Ladesäulen
Der klassische und für die meisten zugängliche Weg ist das Laden eures Elektroautos an öffentlichen Ladesäulen, zum Beispiel während des Einkaufes auf dem Supermarktparkplatz oder bei Autobahnfahrten während der Pausen an den Raststätten.
Hierbei werden Ladesäulen in Normallader mit einer Leistung von bis zu 22 kW und Schnelllader mit einer Leistung über 22 kW und bis 350 kW oder mehr unterschieden.
Das Laden an Normalladesäulen ist meist günstiger als bei Schnellladern. Das liegt zum Einen an den größeren Investitions- und Netzanschlusskosten für Schnelllader und zum Anderen, dass ich in gleicher Zeit mehr Leistung erhalte. Wegen der größeren Leistung hast du den Vorteil dein E-Auto in kürzerer Zeit mit Autostrom aufladen zu können.
2) Laden beim Arbeitgeber während der Arbeit
Mittlerweile bieten manche Arbeitgeber Ihren Arbeitnehmern an, ihr Elektroauto während der Arbeitszeit vergünstigt oder kostenlos auf dem Firmenparkplatz meist mit Normalladesäulen zu laden. Der Arbeitgeber erhält aktuell für den Aufbau der Ladeinfrastruktur eine Förderung und trägt mit einer vergünstigten Lademöglichkeit auch zur Mitarbeiterbindung bei.
Sprecht euren Chef darauf an, falls auf eurem Firmenparkplatz noch keine Lademöglichkeit besteht.
3) Laden zu Hause
Ein wichtiger Unterschied beim Laden zu Hause ist, ob ich selbst Mieter oder Eigenheimbesitzer bin.
Leider sind Mieter aktuell sehr davon abhängig, welche Lademöglichkeit ihm sein Vermieter zur Verfügung stellt. Auch wenn der Mieter mittlerweile einen Rechtsanspruch auf eine Lademöglichkeit hat, kann der Vermieter die Kosten dafür zu 100 Prozent auf den Mieter abwälzen. Und die Kosten können je nach baulicher Gegebenheit sehr hoch ausfallen. Sprecht einfach euren Vermieter an, vielleicht gibt es für euch ja doch eine sinnvolle und günstige Lösung.
Anders verhält es sich bei den circa 16 Millionen Eigenheimbesitzern in Deutschland, die den Vorteil haben, sich selbst um den Aufbau Ihrer Ladeinfrastruktur kümmern zu können, indem sie sich zum Beispiel eine Wallbox an ihr Haus, dem Carport oder in die Garage von einem Elektrofachmann installieren lassen. Auch hier sind je nach baulichen Voraussetzungen die Installationskosten vorher zu bewerten.
Wie werden die Stromkosten eines Elektroautos berechnet?
Um einen Vergleich der Stromkosten eines Elektroautos mit anderen Antriebsarten durchzuführen, benötigt man den eigenen Durchschnittsverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer (km). Dieser wird multipliziert mit dem Strompreis in ct/kWh, zu dem der Strom gekauft wurde.
Beispielrechnung Stromkosten Elektroauto: 20 kWh pro 100 km ergeben bei einem Strompreis von 30 ct/kWh Kosten in Höhe von 600 Cent, also 6 €.
Vergleich Elektroauto Stromkosten vs. Kraftstoffkosten Verbrenner
Stromkostenvergleich Verbrenner mit Elektroauto auf 100 km. Es handelt sich hierbei NICHT um einen Vollkostenvergleich für die Anschaffung, Wartung, Steuer, Versicherung etc. der Autos.
Elektroauto Vergleich öffentliche Ladesäule mit zu Hause Laden an der Wallbox vs. Kraftstoffkosten Verbrenner
Vorwort
Ich führe diesen Vergleich bereits über 2 Jahre durch. Auch dieses Mal empfand ich es als schwierig halbwegs gute Annahmen für die Durchschnittsverbräuche und -preise zu treffen.
Hintergrund sind die weiterhin volatilen Preise an den Tankstellen oder auch veränderte politische Rahmenbedingungen beim CO2 Preis, dem Ende der Preisbremsen oder neuen Einspeisevergütungen für PV-Strom.
Verbräuche
- Der Kraftstoffverbrauch von statista für Benzinern beträgt 7,7 Liter je 100 km sowie für Dieselfahrzeugen 7 Liter pro 100 km.
- Elektroautos sind mit 18 kWh je 100 km angesetzt.
Kosten
- Verbrenner Benzin E10 – 1,734 € je Liter – Stand 06.02.2024 ADAC
- Verbrenner Diesel – 1,721 € je Liter – Stand 06.02.2024 ADAC
- Elektroauto öffentliche Ladesäule Schnelllader – 0,668 € je kWh
- Elektroauto öffentliche Ladesäule Normallader – 0,554 € je kWh
- E-Auto zu Hause laden – 0,35 € je kWh bei vorhandener Wallbox
- E-Auto zu Hause laden mit eigener Photovoltaik-Anlage – 0,0811 € je kWh für die entgangene Einspeisevergütung
Ladetarife an öffentlichen Ladesäulen
- Verglichen wurden die Tarife von EWE Go GmbH, EnBW mobility+ AG & Co. KG, IONITY, Shell Energy Retail GmbH, E.ON Energie Deutschland GmbH, Pfalzwerke Aktiengesellschaft berücksichtigt.
- Es wurden wieder Autostromtarife für das Adhoc-Laden oder mit vorheriger Registrierung verglichen. Stromtarife für euer Elektroauto an den öffentlichen Ladesäulen mit Vertragsbindung, monatlicher Grundgebühr oder abweichenden Roamingtarifen sind nicht im Vergleich enthalten. Blockiergebühren und Gebühren je Ladevorgang wurden nicht berücksichtigt!
Anmerkungen
- Trotz Steigerung im CO2 Preis sind Benzin und Diesel im Vergleich zur letzten Auswertung im August 2023 nicht teurer geworden.
- Die Ladekosten an öffentlichen Ladesäulen sind weiter hoch im Vergleich zum Laden zu Hause oder beim Arbeitgeber.
- Beim „zu Hause laden“ habe ich mich nach dem Auslaufen der Strompreisbremse an einem Durchschnittspreis von 35 ct/kWh für Neukundentarife orientiert.
- Die Kosten für das zu Hause laden mit eigener Photovoltaik-Anlage ergeben sich aus der entgangenen Einspeisevergütung von 8,11 ct/kWh (Stand Februar 2024). Diese gilt für neu angeschlossene PV Anlagen mit Überschusseinspeisung und einer Nennleistung der PV-Anlage bis 10 kWp.
- Der preisliche Vorteil bei den Ladekosten für das Elektroauto läßt sich am Besten beim Laden zu Hause, Arbeitgeber oder mittels PV-Anlage ausnutzen
- Kosten für E-Fuels sind nicht aufgelistet. Befürworter können gern ihre Quelle für die Kosten pro 100 km in den Kommentaren posten um zu schauen in welchem Verhältnis diese liegen.
– Zukünftig könnte man die Anbieter von dynamischen Stromtarifen wie aWATTar Deutschland GmbH, Tibber Deutschland GmbH, 1KOMMA5° GmbH, RABOT Charge GmbH berücksichtigen
Feedback
Ich bin gespannt auf euer Feedback und eure Erfahrungen.
Was meint ihr, wie werden sich die Preise in 2024 entwickeln?
Wenn euch der Artikel gefallen hat, hinterlasst gern ein Like, Kommentar oder teilt den Artikel!
Wie kann ich die Stromkosten für mein E-Auto senken?
1) Autostrompreisvergleich an öffentlichen Ladesäulen
Die verschiedenen Stromanbieter (E-Mobilitätsprovider kurz EMP) der öffentlichen Ladesäulen bieten die Möglichkeit an, zu unterschiedlichen Stromtarifen in Euro pro Kilowattstunde (€ / kWh) zu laden.
Dabei unterscheidet man den Strompreis bei teurem Ad-hoc Laden ohne vorherige Registrierung beim EMP oder meist etwas günstiger mit vorheriger Registrierung, dafür teilweise mit fester Grundgebühr pro Monat.
Welches Preismodell sich für euch lohnt, hängt von eurer Jahreskilometerleistung ab, mit der ihr elektrisch unterwegs seid. Wenn ihr euch einen Rechner für den Stromkosten Vergleich für Elektroautos wünscht, schreibt mich gern unter info@elektroautofahrer.net an!
Die Preise an den öffentlichen Ladesäulen variieren bundesweit sehr stark, je nachdem bei welchem E-Mobilitätsprovider ihr Ad-hoc oder mit euren Autostromtarif oder ihr an einem Normallader oder Schnellader laden wollt.
Hintergrund sind die sowohl unterschiedlichen Kosten für den Netzanschluss und Betrieb der Ladesäulen je Stromnetzgebiet als auch, dass jeder Ladestationsbetreiber (Charge Point Operator kurz CPO) und E-Mobilitätsprovider über seine Marge natürlich irgendwann auch Gewinne erwirtschaften möchte. Mehr dazu im Artikel über die Zusammensetzung der Preise an Ladesäulen für E-Autos.
Für den Autostrompreisvergleich an den öffentlichen Ladesäulen der verschiedenen Ladesäulen gibt es diverse Apps. Ich möchte hier nur einen kleinen zufällig gewählten Auszug geben:
- EnBW mobility+
- Moovility
- Ionity
- Shell Recharge
- Chargeprice
- Chargemap
- eCharge+
- Maingau EinfachStromLaden
- Nextcharge
- Ladenetz.de
- PlugShare
- Plugsurfing
2) Autostrom beim Arbeitgeber
Hier seid ihr vom vorgegeben Stromtarif eures Arbeitgebers abhängig. Fragt am besten euren Chef zu welchem Strompreis in € / kWh das Laden eures Elektroautos auf dem Firmenparkplatz möglich ist.
3) Autostrom beim Laden zu Hause
Die Mieter sind hier in den meisten Fällen von den Stromtarifen des Vermieters abhängig. Wenn ihr die Möglichkeit habt, einen Tarif für einen eigenen Stromzähler abzuschließen, könnt ihr durch einen Strompreisvergleich Geld sparen.
Ansonsten fragt euren Vermieter, wie hoch die Stromkosten für das Laden eures Elektroautos sind und ob es die Möglichkeit gibt, den Stromtarif zu wechseln, um damit euren Autostrompreis zu senken.
Als Eigenheimbesitzer könnt ihr den Tarif für eure Wallbox, welche entweder direkt an euren Haushaltsstromzähler (gemeinsame Messung betrifft ca. 90 Prozent der Fälle) oder an einem separaten Zähler per getrennter Messung angeschlossen ist, selbst wählen und euch auf Preisvergleichsportalen informieren, um in einen günstigeren Stromtarif zu wechseln.
Fahrer von Elektroautos haben als Eigenheimbesitzer den Vorteil, Ihren Strom über eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) selbst zu erzeugen, um ihr E-Auto noch günstiger aufladen zu können. Der Strompreis resultiert dann aus der verzichteten Einspeisevergütung. Deren Höhe richtet sich nach der Nennleistung der PV-Anlage und dem Registrierungsmonat bei der Bundesnetzagentur.
Elektroauto Strom sparen
Die einfachste Möglichkeit Stromkosten zu senken, ist mit dem Elektroauto Strom zu sparen:
- dosierter Einsatz der Klimaanlage und Heizung
- vorausschauende Fahrweise mit Nutzung der Rekuperation
- sanftes beschleunigen
- ausnutzen von Windschatten der LKW auf der Autobahn
- regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks
Vorteil Vergleich der Elektroauto Stromkosten
Nach der obigen Beispielrechnung, habt ihr mit eurem Elektroauto den Vorteil, dass ihr die Kosten durch die Nutzung von Autostrom im Vergleich zum benzinbetriebenen Verbrenner je nach individueller Konstellation um 620 € oder mehr in einem Jahr senken könnt.
1) öffentliches Laden
- Geheimtipp – vielleicht gibt es ja auch in eurer Gegend noch öffentliche Ladesäulen bei denen man kostenlos das Elektroauto laden kann? In Leipzig sind hier die Typ-2-Stecker – Ladesäule im Globus Wachau als auch die im Paunsdorf Center 1. Etage im Parkhaus zu nennen! Oder ihr nutzt die kostenlose LIDL ECHARGE App und tankt den kostenlosen Strom während des Einkaufs.
- Preisvergleich für das Laden an öffentlichen Ladesäulen in den genannten Apps durchführen um für euer Elektroauto die Stromkosten zu senken. Entscheidet euch nach eurem individuellem Fahrverhalten, ob sich das Adhoc laden oder der Abschluss eines Tarifs / einer Ladekarte eures örtlichen Energieversorger oder anderem EMP lohnt.
- Tipp: keine App bildet alle Ladesäulenbetreiber ab und gerade bei Langstrecke lohnt sich vorher ein Blick in die verschiedenen Apps zu werfen, wenn man günstig Laden möchte.
2) Laden auf Arbeit
- Fragt euren Chef nach günstigen Lademöglichkeiten auf Arbeit.
3) Laden zu Hause
- Mieter sind in der Regel darauf angewiesen, über ihren Vermieter zu gehen, um die Kosten des Autostroms für das Laden des Elektroautos zu erfahren / zu beeinflussen.
- Eigenheimbesitzer, die sich selbst um den Stromtarif für das zu Hause Laden des Elektroautos kümmern können, haben den Vorteil, nach einem Preisvergleich einen Versorgerwechsel durchführen zu können, um die Stromkosten ihres Elektroautos zu senken.
- Ihr habt die Möglichkeit, längerfristige Stromtarife abzuschließen und könnt euch damit besser vor starken Preisschwankungen im Vergleich zum Tanken von Benzin oder Diesel an der Tankstelle absichern.